Jahresbericht 2019, Nr. 6 - Umbau und Sanierung eines Polizeidienstgebäudes in Idar-Oberstein
- mangelhafte Wirtschaftlichkeitsberechnungen, unzureichende Untersuchungen der Bausubstanz, übermäßige Kostensteigerungen -
Wesentliches Ergebnis der Prüfung
Die Unterbringung der Polizei- und Kriminalinspektion Idar-Oberstein in einem 1994 erworbenen ehemaligen Schulgebäude war im Vergleich zu dem zunächst beabsichtigten Neubau eines Behördenhauses unwirtschaftlich.
Im Jahr 2006 begann der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung mit der Ermittlung des Sanierungsbedarfs des für die Polizei hergerichteten Dienstgebäudes. Im Zuge der Planung sowie nach dem Baubeginn 2014 stiegen die Baukosten mit jeder Fortschreibung der Bauunterlagen wie folgt:
- 2,0 Mio. € in der Kostenvoranmeldung -Bau- (2008),
- 3,9 Mio. € in der Haushaltsunterlage (HU) -Bau- (2011),
- 6,5 Mio. € in der überarbeiteten HU -Bau- (2015),
- 8,9 Mio. € in der ersten Nachtrags-HU -Bau- (2017),
- 12,6 Mio. € in der zweiten Nachtrags-HU -Bau- (2018).
Einschließlich der Ausgaben für den seinerzeitigen Erwerb des Gebäudes von 2,9 Mio. € und die während der Bauzeit erforderliche Unterbringung der Polizei an anderen Standorten errechnen sich Gesamtkosten von insgesamt 16,4 Mio. €. Die Übergabe des Gebäudes an die Polizei ist im vierten Quartal 2019 geplant. Ob die nun ermittelten Kosten bis zum Abschluss der Bauabrechnung eingehalten werden, bleibt abzuwarten.
Ursachen für die erhebliche Kostensteigerung waren insbesondere unzureichende Untersuchungen der Bausubstanz sowie Mängel in der Steuerung des Projektlaufs.
Ein Neubau für die Polizei- und Kriminalinspektion wäre wirtschaftlicher gewesen als die Sanierung des bestehenden Gebäudes. Gemessen an den nun absehbaren Gesamtkosten von 16,4 Mio. € hätten durch einen bedarfsgerecht geplanten Neubau Herstellungskosten von mindestens 7 Mio. € sowie erhebliche Folgekosten vermieden werden können.