Jahresbericht 2019, Nr. 21 - Übernahme des Agaplesion Diakoniekrankenhauses Ingelheim
- mangelhafte Konzepte, hohe finanzielle Risiken -
Wesentliches Ergebnis der Prüfung
Das Krankenhaus Ingelheim wurde Ende 2017 von einer Gesellschaft übernommen, die eigens zu diesem Zweck von der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Stadt Ingelheim gegründet worden war.
Für die Übernahme des Krankenhauses lagen weder ein tragfähiges Konzept noch eine belastbare Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung vor. Bereits im ersten Jahr nach der Übernahme zahlte die Universitätsmedizin Unterstützungsleistungen von mindestens 3,4 Mio. €. Es besteht die Gefahr, dass das Krankenhaus dauerhaft Verluste erwirtschaftet.
Bei Vergaben von Leistungen für über 1,5 Mio. € wurden die Vorteile des Wettbewerbs nicht genutzt.
Die Beauftragung einer externen Geschäftsführung mit einer Grundvergütung von 528.000 € jährlich war unwirtschaftlich.
Die Universitätsmedizin stellte ihre Leistungen dem Krankenhaus Ingelheim nicht immer in Rechnung.
Die Planungsprämissen des Wirtschaftsplans 2018 waren nicht nachvollziehbar. Zudem fehlten wesentliche Elemente, wie z. B. eine Vermögens- oder Finanzplanung.
Der Bedarf für das Krankenhaus Ingelheim war nicht nachgewiesen.