Jahresbericht 2025, Nr. 12 - Fachbereich 06 - Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in Germersheim

- großes Sprachenangebot - geringe Studiennachfrage -

Wesentliches Ergebnis der Prüfung

Die Zahl der Studierenden im Fachbereich 06 der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am Standort Germersheim verringerte sich vom Wintersemester 2004/2005 bis zum Wintersemester 2024/2025 um 61,8 % von 2.258 auf 862 Studierende. 

Im Sommersemester 2022 waren bei nahezu zwei Dritteln der Lehrveranstaltungen höchstens zehn Studierende angemeldet.

Dem Fachbereich standen mehr Mittel zur Verfügung, als dieser zur Finanzierung seiner Personalaufwendungen benötigte. Dadurch stiegen die Restmittel bis Ende 2022 auf über 1,8 Mio. € an.

Die sechs Jahre nach Beginn des Reformprozesses abgeschlossene Strukturvereinbarung enthielt keine hinreichend messbaren Ziele. Sie bildete daher keine angemessene Grundlage für eine Erfolgskontrolle.

Die Kapazitätsberechnungen für die Studiengänge des Fachbereichs waren nicht belastbar und damit für die Hochschulsteuerung nur bedingt geeignet.

Der Fachbereich wird auch in Zukunft Struktur- und Standortnachteile nur begrenzt beeinflussen können.

Forderungen des Rechnungshofs · Stellungnahmen der Landesregierung · Parlamentarische Behandlung

(Teilziffer 3 des Jahresberichtsbeitrags)

3.1 Zu den nachstehenden Forderungen wurden die gebotenen Folgerungen bereits gezogen oder eingeleitet:

Der Rechnungshof hatte gefordert,

a) Maßnahmen zur Reduzierung der Zahl von Lehrveranstaltungen mit geringen Teilnehmerzahlen zu ergreifen,

b) Restmittelbestände regelmäßig zu überprüfen und nur bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen,

c) die Monitoringgespräche zwischen Hochschulleitung und dem Fachbereich zu nutzen, frühzeitig auf Entwicklungen zu reagieren und mögliche Einsparungen unmittelbar zu realisieren,

d) über die Strukturvereinbarung hinaus weitere Stellen einzusparen und hierzu die Notwendigkeit von Stellennachbesetzungen kritischer als bisher zu hinterfragen sowie eine angemessene Begründung des Bedarfs einzufordern,

e) die Kapazitätsberechnung für den Fachbereich weiterzuentwickeln, um belastbare Informationen für die Hochschulsteuerung zu liefern,

f) geeignete Maßnahmen für eine wirtschaftlichere Durchführung der Studiengänge zu treffen und Studienangebote bei einer weiterhin niedrigen Auslastung der Sprachen am Standort Germersheim zu hinterfragen,

g) die Vorgaben der HLehrVO zu beachten, insbesondere ein einheitliches Verfahren zum Nachweis der Erfüllung der Lehrverpflichtung zu regeln,

h) sicherzustellen, dass die Lehrenden die Erfüllung ihrer Lehrverpflichtung nachweisen und nur berücksichtigungsfähige Lehrveranstaltungsstunden angerechnet werden,

i) die Durchführung der Projektwoche zu überprüfen.

3.2 Folgende Forderung ist nicht erledigt:

Der Rechnungshof hat gefordert, über die Ergebnisse der eingeleiteten Maßnahmen zu Nr. 3.1 Buchstaben c bis i zu berichten.